Konservierung und Restaurierung

Gebundene historische Herbarien sind selten. Eine genaue Beschreibung und kulturhistorische Einordnung der Herbarbände war notwendig, damit bei Restaurierungsmassnahmen nicht etwa wichtige Merkmale aus Unwissenheit unkenntlich gemacht werden. Denn nicht nur die in einem Herbarium enthaltenen Pflanzen liefern historische Informationen, sondern auch die äussere Erscheinung: Einbände, Reparaturen, Schnittverzierungen und weitere Details erlauben Rückschlüsse auf den historischen Kontext der Entstehung, die Arbeitsweise des Urhebers und die Geschichte der Herbarien.
Die Restaurierung des Herbariums erfolgte zurückhaltend. Bei der Trockenreinigung und der Sicherung von Pflanzen und Einband wurde möglichst wenig in die Originalsubstanz eingegriffen.

Herbarien sind für einen Schädlingsbefall besonders gefährdet. Auch im Platter-Herbarium befinden sich alte Frasslöcher von Insekten. In botanischen Sammlungen wurden deshalb verbreitet Biozide eingesetzt, also chemische Mittel zur Schädlingsbekämpfung. Oft wurden Mittel verwendet, die in den behandelten Objekten verbleiben. Sie können auch für Menschen gesundheitsschädliche Stoffe enthalten, die Umwelt und auch die Objekte selbst schädigen. Im Platter-Herbarium wurden keine Rückstände von Bioziden festgestellt.

Beim Platter-Herbarium soll bereits das Eindringen von Schadinsekten verhindert werden. So werden die Depots sauber gehalten und die Umgebung der Herbarien ständig auf allfällige Schädlinge überprüft. Die Herbarbände lagern unter geeigneten klimatischen Bedingungen in massgefertigten archivtauglichen Schachteln.
Die physische Benutzung der Herbarien ist aufgrund ihrer Fragilität nicht möglich. Dank ihrer kompletten Digitalisierung können sie auf dieser Website konsultiert werden.