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Bongarsiana / Codices

Der Bereich umfasst insgesamt über 1 100 Handschriften (Codices) und gut 200 Fragmente. Ausgewählte Handschriften sind digitalisiert und über die virtuelle Handschriftenbibliothek e-codices online zugänglich. 

Achtung: Für die Benutzung der Sammlung im Lesesaal ist eine Bestellung via Archivkatalog und die damit einhergehende Voranmeldung obligatorisch. Einzelne Bestände sind aus konservatorischen Gründen von der Benutzung im Lesesaal ausgeschlossen.

Bongarsiana

«Bongarsiana» bezeichnet die Handschriftensammlung des französischen Humanisten und Diplomaten Jacques Bongars (1554–1612). Nach Bongars’ Tod fiel seine Bibliothek an seinen Erben, den Strassburger Bankierssohn Jakob Graviseth (1598–1658), der die Berner Schultheissentochter Salome von Erlach (1604–1636) heiratete. So gelangte die Bongarsiana von Strassburg zuerst nach Basel und 1632 in die Berner Stadtbibliothek. Die Sammlung besteht aus etwa 700 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften und 150 Fragmenten, die grösstenteils aus Klöstern um Orléans (Fleury, Micy), aber auch aus Paris und Nordfrankreich sowie den Regionen um Strassburg und Metz stammen. Dazu kommen ungefähr 3 000 Druckschriften, die das Zentrum Historische Bestände der Universitätsbibliothek Bern zugänglich macht. 

Codices (Berner Bestand)

Der alte Berner Bestand umfasst gut 100 Handschriften, die sich bereits vor der Schenkung der Bongarsiana 1632 im Besitz der Berner Stadtbibliothek befanden. Zu diesem Bestand gehören Handschriften aus in der Reformationszeit aufgehobenen Klöstern sowie aus Privatbibliotheken von Berner Gelehrten und Geistlichen. Nach der Vereinigung mit der Bongarsiana um 1700 gelangten im 18. und 19. Jahrhundert weitere 100 Handschriften durch Schenkungen und Ankäufe in die Bibliothek.

Jüngere Zugänge

Im späten 19. und 20. Jahrhundert ergänzten weitere Schenkungen und Ankäufe den Bereich mit etwa 200 grösstenteils frühneuzeitlichen europäischen, orientalischen, griechischen und hebräischen Handschriften. Dazu kommen 100 Fragmente, bei denen es sich grösstenteils um im 20. Jahrhundert abgelöste Makulatur aus eigenen Beständen handelt. Diese Gruppe ist im 1875 gedruckten Katalog von Hermann Hagen noch nicht erfasst, wird jedoch im Archivkatalog laufend ergänzt.

Wichtige Zusatzinformationen

Wichtige Zusatzinformationen sind in den verschiedenen gedruckten Handschriftenkatalogen zu finden.

Hermann Hagen

Catalogus codicum Bernensium (Bibliotheca Bongarsiana), edidit et praefatus est Hermannus Hagen, Bern 1875, Nachdruck: Hildesheim 1974. Enthält Beschreibungen der Codices Nummern 1—722 der als Bongarsiana bezeichneten Handschriftensammlung (inkl. der mit Buchstaben A, AA und so weiter, bis F bezeichneten eingeschalteten Nummern, total 1 000 Codices, zwei Drittel davon mittelalterliche), im Appendix verschiedene Register. Die von Hagen noch nicht beschriebenen Nummern 723–870 sind im Archivkatalog erfasst.

Otto Homburger

Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern. Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften, Bern 1962. Enthält Beschreibungen von 57 illustrierten Handschriften bis zum Ende des 9. Jahrhunderts.

Renate Würsch

Die orientalischen Handschriften der Burgerbibliothek Bern. Katalog, unter Verwendung der Vorarbeiten von Sven Bretfeld, Glen Dudbridge, Andreas Kaplony, Suishû Tomoko Klopfenstein-Arii, Heike Moser, Gudrun Schubert und Veronika Six, Wiesbaden 2007. Enthält Einführung und erstmalige Beschreibungen von 84 Handschriften, 1 Handschriftenfragment und 1 chinesischen Blockdruck.

Patrick Andrist